Der namics-Kunstpreis für neue Medien 2004 ist vergeben

13.06.2004 Informationsquelle

Heute Abend, anlässlich der Eröffnung der ART in Basel, vergibt namics bereits zum fünften Mal den mit 20'000 Franken dotierten 'namics-Kunstpreis für neue Medien’. Der diesjährige Preisträger ist Performance-Künstler und heisst Jan Duyvendak.

Der namics-Kunstpreis ist bei den jungen Künstlern nicht nur sehr begehrt, sondern findet Anerkennung in der gesamten Kunstszene. Mit dem kulturpolitischen Engagement unterstreicht namics die Bedeutung der neuen Technologien für den Alltag wie für die Kunst.

Die jährlich wiederkehrende Auszeichnung in der Höhe von 20'000 Franken wurde dem 1965 in Holland geborenen, heute in Genf und Barcelona lebenden Künstler Jan Duyvendak überreicht für seine aktuellen Arbeiten, in denen er die Ästhetik von Netzwerkspielen, namentlich jene populärer digitaler Kriegsspiele, aufgreift und in eine eindrücklichen Performance und eine subtilen Videoarbeit mit dem Titel „GAME OVER“, übersetzt.

In seiner Performance konfrontiert er die digitale Bildsprache der in einer Projektion sichtbaren Spielfiguren – es handelt sich um ein TPS (Third Person Shooting) – mit seiner eigenen physischen Präsenz, indem er als schwer bewaffneter Kämpfer ausgerüstet die ruckartigen Bewegungen der digitalen Figur imitiert. Das Computerspiel endet in einem grausamen Gemetzel, während der Künstler am Boden liegend einen eindringlichen Monolog hält, der hinter der klinischen Oberfläche solcher Netzwerkspiele die erschreckende Tragik realer Kriegsspiele subtil anklingen lässt.

Mit Jan Duyvendak zeichnet die Jury einen Künstler aus, der in seinen präzise choreographierten Arbeiten nicht nur die Oberflächenästhetik von Computer- und Videogames dekonstruiert, sondern zugleich eindeutig Stellung bezieht zu aktuellen politischen Ereignissen.

Nach Alexander Hahn, Shahryar Nashat, Etoy und Tatjana Marusic ist Jan Duyvendak der fünfte Preisträger des namics.kunst.preises für Neue Medien.

Die Preisumme von insgesamt CHF 20'000.- wird je zu Hälfte von der namics ag und privat (Andreas Göldi und Philipp Lämmlin) aufgebracht. Herzlichen Dank den Mäzenen.

Die Jury setzte sich wie folgt zusammen:

Konrad Bitterli, Kurator am Kunstmuseum St.Gallen
Silvie Defraoui, Künstlerin und Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission
Claudio Dionisio, Partner der Stifterfirma
Andreas Göldi, Vertreter der Stifterfirma und Gründungspartner
Johannes Hedinger, Künstler
Philipp Lämmlin, Vertreter der Stifterfirma und Gründungspartner

13.06.2004, Providerliste Admin